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Stoßdämpfer und Federbeine© depositphotos.com, seagamess

Wie funktionieren die Stoßdämpfer und Federbeine?

Wie genau funktionieren Stoßdämpfer und welche Funktion haben die Federbeine? In diesem Beitrag haben wir das ganze Thema mal etwas genauer unter die Lupe genommen…

Welche Funktion haben Stoßdämpfer?

Die Stoßdämpfer bilden eine Verbindung zwischen der Karosserie und der Radaufhängung und sind ein wesentlicher Bestandteil des Fahrzeugs. Die Stoßdämpfer verhindern ein Schaukeln und ein Schwingen des Fahrzeugs und gleichen Unebenheiten auf der Fahrbahn aus. Das Öl und das Dämpfungselement können sich je nach Geschwindigkeit, Außentemperatur und Fahrbahnzustand bis zu 120 °C durch die thermische Belastung erwärmen.

Die Anforderungen an einen Stoßdämpfer erhöhen sich, je aufwendiger und komplexer das Fahrzeugsystem aufgebaut ist. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Stoßdämpfern:

• Öldruckdämpfer

Diese wurden in den früheren Jahren serienmäßig eingebaut. Der Nachteil dieser Dämpfer war, dass es zu Ölverschäumung während der Dämpfungsarbeit kam. Je länger die Fahrt dauerte, umso mehr nahm die Dämpfungskraft ab. Dadurch kam es zur geringeren Dämpfleistung, die dann zu einer schlechten Bodenhaftung führte.

• Gasdruckdämpfer

Bei diesen Stoßdämpfern verhindert Stickstoff die Ölverschäumung, weil sich das im Öl befindliche Gas unter dem Druck nicht mehr lösen kann. Die genaue Fahrwerksabstimmung bleibt erhalten, da es auch bei längerer Fahrt und höchster Belastung keine Blasen bilden können.

Warum verschleißen die Stoßdämpfer und Federbeine?

Mit der Zeit verlieren die Stoßdämpfer und die Federbeine durch die tägliche Belastung ihre Funktionalität. Die Haltbarkeit dieser Elemente ist sehr unterschiedlich und kann zwischen 60.-200.000 km liegen. Die Lebensdauer dieser Elemente ist von vielen Einflüssen abhängig:

  • Schlechte Fahrbahnoberflächen,
  • Eine sportliche Fahrweise, die auch zu frühzeitigem Ausfall von der Kolbenstange und Dichtungen führen kann,
  • Feuchtigkeit, Streusalz und Straßenschmutz,
  • Lange Standzeit des Fahrzeugs,
  • Schwere Ladungen
  • Undichtigkeit der Elemente.

Woran erkennt man ein defektes Federbein oder defekte Stoßdämpfer?

Als Fahrer bemerkt man nicht sofort, wenn ein Stoßdämpfer oder Federbein verschlissen ist. Hinweise auf defekte Elemente sind:

  • Aquaplaning,
  • Die Seitenwindempfindlichkeit ist erhöht,
  • Beim Beschleunigen starkes Eintauchen des Hecks oder der Fahrzeugfront,
  • Durch einseitige Abnutzung der Räder, erhöhter Reifenverschleiß,
  • Aus dem Stoßdämpfer tritt Öl heraus durch Undichtigkeiten und Feuchtigkeit,
  • Auf Unebenen Fahrbahnoberflächen kann man Knarren oder Quietschen hören,
  • Nachschwingen des Fahrzeugs nach Unebenheiten auf der Fahrbahn,
  • Nachschwingen im Stand des Fahrzeugs, wenn man in der Reifennähe auf die Karosserie drückt.

Wie kann man prüfen, ob die Stoßdämpfer verschlissen sind?

Bevor man die Stoßdämpfer bzw. die Federbeine prüft, sollte man erst den Reifendruck kontrollieren. Wenn man von Sommer- auf Winterräder gewechselt hat, kann es sein, dass nur der Reifendruck den Unterschied macht. Wenn es nicht am Reifendruck liegt, kann man folgende Organisationen, zur Überprüfung der Stoßdämpfer aufsuchen:

  • Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation, KÜS,
  • Gesellschaft für technische Überwachung, GÜT,
  • Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein, DEKRA,
  • Technischer Überwachungsverein, TÜV,
  • Der Automobilclub ADAC.

Man sollte aus Sicherheitsgründen mit defekten Stoßdämpfern oder Federbeinen nicht mehr fahren. Das Fahrzeug kann sich bei einer starken Bremsung überschlagen und man gefährdet damit sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer.

Wie wechselt man die Stoßdämpfer oder Federbeine aus?

Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man das Handbuch des Fahrzeugs lesen. Den Austausch dieser Elemente sollte man, wenn man selbst keine Erfahrung und auch über keine Werkzeuge verfügt, lieber einer Werkstatt überlassen, da diese Elemente sehr stark gespannt sind. Springt eine Feder einem entgegen, kann dies zu schweren Verletzungen führen.
Diese Elemente sollten immer paarweise ausgetauscht werden, wie auf dem Bild zu sehen ist, werden diese auch als Paar für hinten oder vorne angeboten.

Stoßdämpfer Vergleich SACHS und Bilstein

© Bild von autoteiledirekt.de

Arbeitsschritte zum Austauschen der Elemente

  1. Das Fahrzeug auf eine Hebebühne oder Werkstattgrube fahren.
  2. Alle Befestigungen wie von der Bremsflüssigkeit oder Sensoren vom Dämpfer lösen
  3. Wenn nötig, den Stabilisator aushängen.
  4. Vom Stoßdämpfer die Schraube des Domlagers lösen, aber nicht entfernen.
  5. Die Schraube, die sich am Achsschenkel oder Radträger befindet, vom Stoßdämpfer entfernen.
  6. Vom Domlager die Schraube entfernen.
  7. Den Achsschenkel oder Radträger nach unten drücken und den Dämpfer samt Schraubendreher, der auch als Gesamtheit Federbein genannt wird, herausnehmen.
  8. Die alte Fahrwerksfeder mit einem Federspanner zusammendrücken.
  9. Nachdem man das Federbeinstützlager gelöst hat, sollte man die Staubschutzmanschette, den Pralldämpfer und die Gummiauflagen entfernen.
  10. Um das neue Bauteil einzubauen, muss man den Radträger oder Achsschenkel des Federbeines nach unten drücken und die untere und obere Verschraubung befestigen.
  11. Unter Beachtung des Anzugdrehmoments mit einem Drehmomentschlüssel die untere Position des Stoßdämpfers verschrauben.
  12. Alle Leitungen wieder anschließen.
  13. Die Räder unter Einhaltung des Drehmoments wieder montieren.

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