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Lackschaden mit Spraydose ausbessern - Smart Repair© depositphotos.com, AntonioGravante

Lackschäden ausbessern: Smart Repair mit der Spraydose

Betrifft eine Reparatur von Lackschäden nur kleine Stellen, spricht man auch von Smart Repair. Dann muss nicht gleich das ganze Karosserieteil neu lackiert werden. Es reicht, mit der Spraydose gezielt zu arbeiten. Das geht schnell und bleibt erschwinglich. Welche Tücken dabei auftreten können und ob das in jedem Fall ein Profi machen muss, erklärt dieser Artikel.

Was ist Smart Repair bei Lackschäden?

Ist die Rede von Autos, steht SMART für „Small Middle Area Repair Technologies“. Die Schäden betreffen also nur ein kleines, klar umgrenztes Gebiet. Ein kompletter Neuanstrich wäre in dem Fall Verschwendung. Hingegen spart man mit Smart Repair wichtige Ressourcen wie Arbeitskraft, Materialien und Zeit.

Werkstätten haben das schon lange erkannt und bieten Smart Repair an, wo es geht. Zudem entscheiden immer mehr Autobesitzer, dass sie Smart Repair mit der Spraydose selbst durchführen möchten. Es scheint sehr einfach, zumal jede nur denkbare Farbe leicht im Handel erworben werden kann. Wer es versuchen möchte, sollte aber ein paar Dinge dazu wissen.

Lackschäden: Wo ist der Unterschied zu Spot Repair?

Spot Repair bezeichnet einen Teilbereich von Smart Repair. Im Mittelpunkt steht hier die punktgenaue Arbeit. Das kann zum Beispiel bei Steinschlag mit einem Lackstift geschehen. Wer es mit deutlich größeren Schäden zu tun hat, dem bleibt nur die Spraydose.

Smart umfasst bei Autoreparaturen aber nicht nur Lackschäden. Es kann alles Mögliche sein, etwa Reparaturen am Autositz, am Türgriff oder an den Armaturen. Neben Lackieren gibt es weitere Techniken, zudem lässt es sich an vielen verschiedenen Materialien anwenden.

Häufige Anwendung von Smart Repair mit Spraydose

  • oberflächliche Kratzer und Risse an der Stoßstange
  • unterer Bereich am Auto, etwa bis Höhe Türgriff
  • bleibende Ränder von Streusalz oder Vogelkot

Was noch Smart ist und was nicht, entscheidet ein Profi nach Erfahrung. Auch private Anwender von Smart Repair sollten sicher erkennen, wann die Methode noch Sinn ergibt. Als Faustregel gilt: Smart bietet sich bei allem an, was nicht größer ist als ein Blatt Papier der Größe DIN A3.

Smart Repair bei Lackschäden wertet den Wagen kostengünstig auf

Je besser die Reparatur ausgeführt wurde, desto mehr überzeugt der Wagen insgesamt. Viele Menschen vertrauen ihr Auto daher nur der Werkstatt an. Auch dort wird Smart Repair eingesetzt, und man darf mit einem perfekten Ergebnis rechnen. Allerdings erzielen handwerklich geschickte Autobesitzer oft erstaunliche Resultate.

Dann profitieren sie besonders davon, dass Smart Repair mit Spraydose so preiswert ist. Zudem schont es die Umwelt, weil weniger Lack verwendet wird. Mittlerweile hat sich eine solche Behandlung von Lackschäden sogar dann eingebürgert, wenn es um den Verkauf des eigenen Autos geht oder wenn Leasingwagen kurz vor der Rückgabe stehen. Ein Auto mit kleinen Schäden und optischen Auffälligkeiten würde in diesen Fällen einen massiven Wertverlust bedeuten.

Lackschäden selbst ausbessern – Anleitung Smart Repair mit der Spraydose

1. Abschleifen und Säubern

Nicht nur bei Rost empfehlenswert. Lose Stellen im Lack der Umgebung müssen entfernt werden. Anschließend die Schadstelle mithilfe von Silikonentferner von Staub und Fett befreien.

Material: Schleifpapier grober Körnung maximal P 60, Schleifklotz, Silikonentferner.

2. Kitten und Abschleifen

Abhängig von der Größe der Schadstelle und ihrer Art. Den Kit auf den Karton geben, plus einen Härter. Anschließend den Kitt rasch, aber großzügig verstreichen. Aushärten lassen. Dies dauert ungefähr eine halbe Stunde. Danach mit Schleifpapier überstehenden Kitt entfernen.

Material: Faserkitt oder Feinspachtel, Härter, dicker Karton zum Auftragen, Schleifpapier.

3. Umgebung der Lackschäden abkleben

Betrifft angrenzende Teile und deren Schutz vor Sprühnebel.

Material: Abdeckband und Abdeckpapier, wahlweise tut es auch Zeitungspapier.

4. Grundfüller zum Ausgleich von Schleifspuren

Spraydose kräftig schütteln. Auftragen und trocknen lassen, dies dauert knapp eine halbe Stunde. Ein weiterer Schliff mit Wasserschleifpapier schließt sich an. Zunächst mit P 600 über den Füller gehen. Dann die Randzonen fein mit P 2000 bearbeiten.

Material: Grundfüller, Wasserschleifpapier verschiedener Körnung.

5. Basislack für die Beseitigung der Lackschäden

Autolack Spraydose vorbereiten: mindestens zwei Minuten kräftig schütteln. Auf passende Umgebungstemperatur achten. Rund 20 Grad Celsius sind ideal. In Schichten auftragen, je dünner, umso besser. Nach jedem Auftrag eine Pause einlegen, in drei Minuten lüftet die Farbschicht ab. Es braucht zwei bis drei Schichten für ein deckendes Ergebnis.

Material: Autolack Spraydose

6. Klarlack zum Versiegeln

Auch diese Dose lange und kräftig schütteln. Anschließend den Decklack dünn und in drei Schichten auftragen. Nach jedem Auftrag ablüften lassen, wie oben beschrieben. Perfektionisten nutzen überdies einen Spotblender, um die Randzonen besser zu kaschieren. Vorher ist kein Ablüften erforderlich!

Material: Decklack 2K, Beispritzlack als Spotblender

7. Polieren als Finish

Der Lack muss ganz durchgetrocknet sein, bevor es weitergehen kann. Hierzu sind mindestens 5 Stunden erforderlich, besser ist Trocknen über Nacht.

Material: Autopolitur

Wann klappt es nicht mit Smart Repair bei Lackschäden?

Die Faustregel dazu: kein Smart Repair bei liegenden Flächen! Was also nicht geht, sind vor allem Dach und Motorhaube. Hier haben selbst Profis Probleme und werden dem Autobesitzer zu Alternativen raten.

Alternativen zur Spraydose beim Ausbessern von Lackschäden

1. Tiefe, kleine Lackschäden: Lackstift

Preiswerte Alternative für kleinste Beschädigungen. Je größer der Schaden, desto weniger geeignet. Beispiel für die Anwendung ist der Steinschlag. Passende Farbe beachten. Laien benötigen etwas Fingerspitzengefühl.

2. Oberflächlicher: Lackpflaster

Erfolgt mit selbstklebender Folie. In passendem Farbton erhältlich. Auch von Laien leicht anzuwenden. Wetter- und wasserfest. Einfach auf passende Größe zuschneiden und aufkleben.

3. Große Lackschäden: Neu Lackieren / Tausch ganzer Teile

Deutlich teurer, zumal häufig eine Werkstatt erforderlich ist. Wer es selbst versuchen will, benötigt deutlich mehr an Erfahrung, Geschick und Material.

Hat Smart Repair mit der Spraydose Nachteile?

Oft kommt es im Lauf der Zeit zu Veränderungen am Lack. Gibt es dort ausgebesserte Stellen, kann es sein, dass die Übergänge immer deutlicher werden. Von vornherein schwierig sind überdies Lackierungen in zwei Farben oder bestimmte Metallic-Töne. Wer sich das nicht zutraut, sollte eine Werkstatt aufsuchen.

Fazit Lackschäden beseitigen mit Spraydose: Smart Repair spart Geld und Zeit

Bleiben Lackschäden klein und überschaubar, spricht man von Smart Repair. Dabei lohnt es sich nicht, das betreffende Autoteil neu zu lackieren. Die Fahrt in die Werkstatt erscheint zu teuer, zumal dort häufig ebenfalls Smart Repair zum Einsatz kommt. Deshalb greifen immer mehr Autobesitzer selbst zur Spraydose. Mit etwas Geschick und dem richtigen Farbton lassen sich durchaus anständige Ergebnisse erzielen.

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