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Zündkerzen© shutterstock.com | Evgenius1985

Zündkerzen wechseln – So geht’s richtig!

Auch bei modernen Motoren müssen die Zündkerzen sowohl überwacht als auch regelmäßig ausgewechselt werden. Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Zündkerzen wechseln achten und welche Fehler Sie vermeiden müssen. So bleibt Ihr Fahrzeug stets einsatzbereit und Ihr Motor funktioniert weiterhin wie geschmiert.

Diese Rolle nehmen Zündkerzen ein

Ottomotoren benötigen die Zündkerzen, um das Kraftstoff-Luftgemisch im Zylinder mit einem Funken zu entzünden. Defekte Zündkerzen machen sich nicht nur durch Leistungseinbußen bemerkbar, sondern können auf Dauer auch zu Schäden am Katalysator führen.

Aus diesem Grund ist es von besonderer Wichtigkeit die Zündkerzen regelmäßig zu überprüfen und diese bei Bedarf auch direkt zu wechseln. Ein Besuch in der Fachwerkstatt ist hierfür in der Regel nicht notwendig. Wenn Sie mit der notwendigen Vorsicht vorgehen, dann können Sie die Kontrolle und den Wechsel auch problemlos selber übernehmen.

So machen sich Defekte und Schäden an Zündkerzen bemerkbar

Defekte Zündkerzen machen sich recht schnell deutlich bemerkbar. Da durch einen Defekt an den Zündkerzen das Gemisch im Zylinder nicht mehr richtig zündet, kommt es in der Regel zu Zündaussetzern. Dies kann sehr leicht durch ein Ruckeln des Motors oder auch durch den Ausfall eines kompletten Zylinders bemerkt werden. Als Fahrer bemerken Sie in der Regel, dass der Motor nicht mehr rund läuft oder sich nur noch sehr schlecht starten lässt.

Auch der Spritverbrauch steigt durch defekte Zündkerzen deutlich an, was sich beim Tanken ebenfalls schnell bemerkbar macht. Spätestens bei der Kontrolle der Zündkerzen können Sie den Schaden auch mit eigenen Augen sehen. Wie bereits hier ausführlich beschrieben, sind die Schäden mit bloßem Auge gut zu erkennen.

Gibt es Wechselintervalle für Zündkerzen?

Da sich Fehler und Störungen bei den Zündkerzen recht deutlich bemerkbar machen, gibt es keine festen Wechselintervalle. Allerdings sollten Sie sich angewöhnen, die Zündkerzen mindestens einmal pro Jahr zu untersuchen und somit Schäden und Verschmutzungen frühzeitig festzustellen. Grundsätzlich geht man davon aus, dass ein Wechsel der Zündkerzen im Durchschnitt alle 40.000 Kilometer erfolgen sollte. Dieses Intervall kann jedoch – abhängig von Fahrzeug und Modell, deutlich variieren.

So müssen einige Zündkerzen beispielsweise erst nach 100.000 Kilometern ausgetauscht werden. Nutzen Sie im Optimalfall das Handbuch oder Bordbuch Ihres Fahrzeuges. In diesem finden Sie das angegebene Wechselintervall des Herstellers für Ihr Modell.

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Es ist schwierig exakte Kosten anzugeben, da die Höhe der Kosten abhängig von der Bauform des Motors und von der Anzahl der verbauten Zylinder ist. Eine einfache Zündkerze kostet in der Regel – je nach Modell- zwischen 2 und 20 Euro. Da jedoch einige Motoren mit Doppelzündung auf dem Markt sind, kann es sein, dass für jeden Zylinder zwei Zündkerzen benötigt werden.

Der Zündkerzenwechsel bei einem Dreizylinder-Motor ist somit beispielsweise günstiger als bei einem sechs- oder Achtzylinder-Motor. Wenn Sie den Wechsel der Zündkerzen jedoch selber übernehmen, können Sie viel Geld sparen.

Defekte Zündkerze mit Rußablagerungen, Nahaufnahme
Wenn der Motor ruckelt oder nicht mehr ordnungsgemäß anspringt, können defekte Zündkerzen der Grund dafür sein. Sollte eine Zündkerze so aussehen wie hier im Bild, ist ein Austausch zwingend notwendig. | © shutterstock.com, arcticphotoworks

Der Aus- und Einbau von Zündkerzen Schritt für Schritt

Für den Ausbau und den späteren Einbau der Zündkerzen benötigen Sie einen sogenannten Kerzenschlüssel. Dieser sorgt für den notwendigen Griff.

  • Schalten Sie die Zündung aus
  • Vergewissern Sie sich, dass kein Strom mehr anliegt. Bei modernen Motoren kann es sinnvoll sein, zunächst einmal die Batterie abzuklemmen, um sich dieses Punktes zu versichern
  • Ziehen Sie zunächst einmal den Zündkerzenstecker von der ersten Zündkerze, dies kann ein wenig Kraft erfordern
  • Drehen Sie die Zündkerze gegen den Uhrzeigersinn mit dem Kerzenschlüssel heraus
  • Begutachten Sie die Zündkerze und ihren Zustand
  • Achten Sie darauf, dass kein Schmutz und keine Fremdkörper in die offene Zylinderöffnung fallen können
  • Setzen Sie eine neue Zündkerze ein
  • Drehen Sie diese zunächst mit der Hand fest
  • Nutzen Sie nun den Kerzenschlüssel, um die Zündkerze mit dem angegebenen Drehmoment zu befestigen
  • Stecken Sie den Zündkerzenstecker wieder an
  • Wiederholen Sie den Vorgang nacheinander bei allen anderen Zündkerzen
  • Testen Sie nach dem Wechsel die Leistungsfähigkeit des Motors

Diese Fehler beim Zündkerzen-Wechsel sollten Sie vermeiden

Auch beim Wechseln der Zündkerzen können einige Fehler gemacht werden. Versuchen Sie folgende Fehler in jedem Fall zu vermeiden:

  • Wechseln Sie nicht alle Zündkerzen gleichzeitig. Der Zündkerzenstecker sollte immer auf der Zündkerze des eigenen Zylinders bleiben.
  • Lassen Sie keinen Schmutz oder Schrauben in die Öffnung der Zündkerzen fallen. In diesem Fall ist eine teure Reparatur notwendig.
  • Schrauben Sie die Zündkerzen nicht falsch ein. Auch Schäden am Gewinde können sehr schnell recht teuer werden.
  • Ziehen Sie die Zündkerzen mit dem angegebenen Drehmoment an. Zu lockere Zündkerzen arbeiten nicht richtig. Zu festes Andrehen kann das Gewinde am Motorblock beschädigen und wiederum zu hohen Reparaturkosten führen.
  • Wechseln Sie die Zündkerzen nur bei kaltem Motor aus. Bei einem warmem Motor kann der Wechsel deutlich schwieriger bis unmöglich werden.
  • Wechseln Sie die Zündkerzen nicht bei eingeschalteter Zündung aus.

Haben Sie all diese Punkte beachtet und die Zündkerzen an Ihrem Fahrzeug ausgewechselt, dann werden Sie schnell feststellen, wie gut Sie gearbeitet haben. Sitzen die Zündkerzen wieder fest in ihren Fassungen, kann der Motor auf allen Zylindern wieder sauber zünden. Die eventuell vorher vorhandenen Motoraussetzer dürften somit ein Ende haben und auch der übermäßige Spritverbrauch geht deutlich zurück. Und das ohne einen teuren Besuch in der Fachwerkstatt und ohne große Mühen beim Wechsel der Zündkerzen.

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