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Kupplung Nahaufnahme© Depositphotos.com/baranq

Was ist das automatische Kupplungssystem (AKS)?

Das automatische Kupplungssystem, kurz AKS, ermöglicht dem Fahrer einen manuellen Schaltvorgang ohne die Kupplung betätigen zu müssen. Im Gegensatz zu der Möglichkeit „halbautomatisch“ zu schalten, die viele Automatikgetriebe anbieten, gibt es bei dem AKS einen normalen Schaltknauf der betätigt wird.

Was ist das automatische Kupplungssystem und wie funktioniert es?

Um die Umsetzung des AKS fehlerfrei gewähren zu können, sind eine Menge Sensoren nötig, welche das Fahrverhalten und die Schaltzeitpunkte analysieren. Dadurch wird ohne ein Pedal für die Kupplung diese automatisch geöffnet und geschlossen. Im Einzelnen werden folgende Sensoren genutzt:

  • Zündschalter
  • Motordrehzahl
  • Gangerkennung
  • Schaltabsichtserkennung
  • Geschwindigkeit
  • Pedalstellung
  • Signale von ABS, ASR und ESP

Dadurch wird zusammen mit der Programmierung der optimale Zeitpunkt festgestellt, bei welchem die Kupplung geöffnet werden muss.

AKS: Wirkung und Funktion

Um eine sichere Fahrt zu gewährleisten muss das automatische Kupplungssystem in vielen verschiedenen Situationen richtig reagieren. Zu Beginn einer jeden Fahrt steht hier das Anfahren, bei dem aufgrund der Gangwahl, der Stellung des Gaspedals und der Steigung der Strecke der optimale Schlupf für ein sauberes Anfahren berechnet wird.

Bei einer schnellen, ruckartigen Beschleunigung fängt das Fahrzeug normalerweise an, aufgrund des Lastwechsels leicht aufzuschaukeln. Um dies zu verhindern, öffnet die Kupplung in diesem Fall kurzzeitig und kann so ein ruckelfreies Beschleunigen ermöglichen. Auch im normalen Fahrbetrieb wird versucht das Fahrverhalten möglichst ruhig zu halten. Dazu wird die Differenz zwischen Motordrehzahl und Getriebedrehzahl errechnet, und bei Bedarf ein geringfügiger Schlupf erzeugt.

Durch Drehwinkelsensoren am Schaltgestänge im Getriebe weiß die Elektronik, in welchem gang sich das Fahrzeug befindet. Sollte nun ein Gangwechsel vom Fahrer erwünscht sein, so wird durch den Schalthebelsensor die Info weitergegeben, die Kupplung muss geöffnet werden. Nach dem Schaltvorgang erkennen die Drehwinkelsensoren nun wieder in welchen Gang geschalten wurde und es kann so bestimmt werden, wie die Kupplung geschlossen werden muss.

Automatisches Kupplungssystem: Historie und Beispiele

Das erste Modell einer automatischen Kupplung wurde Mitte der 1950er Jahre von Fichtel und Sachs unter dem Namen „Saxomat“ entwickelt. Dieser kam unter anderem im VW Käfer und im Ford Taunus 12M vor. Gegen Ende dieses Jahrzehnt verbauten auch Opel und Mercedes vergleichbare Kupplungssysteme.

Heutzutage kommen AKS nur noch in wenigen Fahrzeugen vor, zu diesen gehören unter anderem die Mercedes-Benz A-Klasse, der Golf Economic oder der Lexus SC. Deutlich häufiger wird aber auf ein vollautomatisches Getriebe gesetzt, bei dem es die Möglichkeit gibt manuell die Gänge zu wechseln (z.B. „Tiptonic“).

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