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Kurz & knapp – Informationen zu Drehmomentschlüssel

Ein Drehmomentschlüssel wird dazu verwendet, ein zuvor exakt definiertes Anzugmoment auf Schrauben und Muttern auszuwirken, um mehrere Komponenten und Bauteile miteinander zu verschrauben. Häufig finden Drehmomentschlüssel beim Radwechsel von Fahrzeugen Anwendung.
Üblicherweise wird zwischen anzeigenden und auslösenden Drehmomentschlüsseln unterschieden. Von beiden Varianten gibt es sowohl in elektronischen und mechanischen Ausführungen. Anzeigende Drehmomentschlüssel dienen zur Messung des vorhandenen Drehmoments – seit 1938 gibt es zudem selbst auslösende Versionen, die zur Einstellung eines gewünschten Anzugmoments dienen.
Die Justierung kann ganz unterschiedlich ausfallen, da je nach Modell und Hersteller unterschiedliche Bereiche des einstellbaren Drehmoments und Abweichungen aufgrund der vorhandenen Mechanik und der Qualität vorliegen. Das Erreichen des Drehmoments wir durch ein Klick- oder Knackgeräusch verdeutlicht, das je nach eingestelltem Anzugsmoment stärker oder schwächer ausfällt.

Drehmomentschlüssel – das Wesentliche

Ein Drehmomentschlüssel dient im Allgemeinen dazu, mit einem im Vorfeld festgelegten Drehmoment auf beispielsweise eine Schraube oder Mutter einzuwirken, um mehrere Bauteile zu fixieren, selbst wenn stark beanspruchende Kräfte darauf einwirken, wie sie beim Drehen der Räder entstehen. Nachdem man beim Wechsel der Räder die Radschrauben mittels Drehkreuz oder Schlagschrauber befestigt hat, zieht man diese mit dem Drehmomentschlüssel nach, um das für das jeweilige Rad empfohlene Drehmoment einzustellen.

Generell wird zwischen anzeigenden Drehmomentschlüsseln, auch Messschlüssel genannt und auslösenden Varianten unterschieden, die entweder Klickschlüssel (knickt bei Erreichen des eingestellten Drehmoments durch) oder Knackschlüssel umfasst. Sowohl anzeigende als auch auslösende Drehmomentschlüssel sind als elektronische sowie mechanische Version erhältlich. Zudem sind zahlreiche Variationen und Größen erhältlich, die es ermöglichen, ein Drehmoment von bis zu 1500 Newtonmetern einzustellen.

Die Funktionsweise bei einem Drehmomentschlüssel

Die zu einer exakten Messung des anliegenden Drehmoments verwendeten anzeigenden Drehmomentschlüssel geben den entsprechenden Wert über eine digitale Anzeige, eine Messuhr oder eine Skala zur mechanischen Messung wieder. Wenn man nicht gerade ein komplexes Profiwerkzeug verwendet, besteht diese Art von Drehmomentschlüssel aus einem Hebelarm, einem kleineren Stab samt Indikator und einer Skala, die durch die Bewegung des Hebelarms betätigt wird und das anliegende Drehmoment anzeigt. Ist der gewünschte Wert erreicht, unterbricht man einfach die aufgewendete Kraft. Bei einer elektronischen, also digital anzeigenden Variante wird der gemessene Wert in die gewünschte Krafteinheit – im Normalfall Newtonmeter – umgerechnet und auf dem Display angezeigt. Gängige Datenangaben über beispielsweise die maximalen Grenzwerte und die Art der Verschraubung können fest programmiert werden.

Seit 1938 gibt aus außerdem Drehmomentschlüssel, die selbst auslösend agieren. Über eine Skala oder spezielle Gerätschaften wird ein bestimmtes Drehmoment eingestellt, das erreicht werden soll. Wenn der Antriebsteil, also die Kraftachse, den eingestellten Wert erreicht, wird dies deutlich wahrnehmbar – meist mittels eines Klickens oder Knackens beziehungsweise über eine Anzeige am Indikator. In den meisten Fällen besteht ein auslösender Drehmomentschlüssel aus einem Stahlrohr, das verchromt ist und einen Mechanismus zum Auslösen beinhaltet. Am oberen Ende ist eine Ratsche oder Knarre zur Aufnahme von Werkzeugen und passenden Aufsätzen vorhanden. Im Bereich des Griffes kann man das gewünschte Drehmoment über eine entsprechende drehbare Skala einstellen, welches schließlich über eine Fixierschraube aufrechterhalten wird.

Anwendung eines Drehmomentschlüssels beim Reifenwechsel

Der häufigste Verwendungszweck eines Drehmomentschlüssels ist im automobilen Bereich der Wechsel der Reifen. Nachdem man beispielsweise von Winter- auf Sommerreifen gewechselt und deren Radschrauben per Hand so gut wie möglich festgezogen hat, kommt der Drehmomentschlüssel zum Einsatz. Mit diesem sollten die Radmuttern auf das nach jeweiligem Fahrzeugmodell vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden. Eine Liste mit den empfohlenen Drehmomenten findet man auf dieser Website. Üblicherweise reichen die Drehmomente im PKW-Bereich grob bis 150 Newtonmeter. Wenn das Drehmoment, mit dem man die Radschrauben angezogen hat, zu gering ist, besteht die Gefahr, dass sich diese während der Fahrt lösen können. Ist das angewendete Drehmoment allerdings zu hoch, riskiert man, dass die Radmuttern durch zu hohe Materialbelastung abreißen können oder es bleibende Schäden am Gewinde oder den zusammengeschraubten Teilen wie der Radnabe oder Teilen der Bremse gibt.

Die richtige Einstellung eines Drehmomentschlüssels

Allgemein kann man sagen, dass die Justierung und die Genauigkeit bei einem Drehmomentschlüssel je nach erworbenem Modell und dessen Hersteller etwas unterschiedlich sein kann. Daher sollte man immer auf die jeweilige Bedienungsanleitung beziehungsweise die Angaben des Herstellers achten. Um das gewünschte Drehmoment am Drehgriff einstellen zu können, muss dieser zuerst mittels der Fixierschraube gelöst werden, was in einer Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn erfolgt. Die Skala zur Einstellung des Drehmoments befindet sich im unteren Bereich des Drehmomentschlüssels und wird über die beiden Ringe je nach Bedarf durch Links- oder Rechtsdrehungen eingestellt – nach links sinkt der eingestellte Wert, nach rechts steigt dieser. Gängigerweise sind ein größerer Ring zur Einstellung der Grundwerte sowie ein kleinerer Ring zur Feinjustierung vorhanden. Diese Werte werden im Normalfall in Newtonmeter angegeben.



Während der Justierung sollte dringend darauf geachtet werden, dass sich die Feststellschraube in gelöstem Zustand befindet und auch bleibt, da sonst die Mechanik beim Drehmomentschlüssel beschädigt werden könnte. Erst wenn das Anzugsmoment erreicht ist, das für das Festziehen der Radschrauben angewendet werden soll, wird die Fixierschraube festgezogen, um einem Verstellen während dem Vorgang des Anziehens vorzubeugen. Wenn das eingestellte Drehmoment erreicht ist, hört man dies deutlich an einem Klicken im Drehmomentschlüssel. Ab diesem Zeitpunkt sollte auf die Radmuttern keine weitere Kraft aufgewendet werden. Je nach Wert des Anzugmoments fällt dieses Klickgeräusch entsprechend stärker oder schwächer aus. Ist die Arbeit erledigt, ist es wichtig, den Drehmomentschlüssel wieder zu entlasten. Dies wird gewährleistet, indem man die Einstellringe wieder auf den geringsten Wert der Skala zurückstellt – allerdings niemals weiter zurück, um der Mechanik nicht zu schaden.

Beliebte Marken dieser Kategorie

Proxxon, HAZET, KS Tools, Gedore, Famex Werkzeuge, Matador, Wera, Unitec, BGS

Häufige Fragen zu Drehmomentschlüssel:

Falls man beim eigenen Auto die Reifen wechseln, Ersatzteile montieren, generell Schrauben an Fahrzeugkomponenten festziehen oder sogar Eingriffe in die Mechanik vornehmen möchte, ist ein Drehmomentschlüssel ein unverzichtbares Utensil. Mit ihm werden beispielsweise die Radschrauben auf das für das jeweilige Fahrzeugmodell vorgeschriebene Drehmoment angezogen. Dadurch verhindert man, dass die Radmuttern sich lösen oder sogar abreißen und schwerwiegende Schäden verursachen können.

Wenn man einen Drehmomentschlüssel erwerben möchte, sollte man auf mehrere Kriterien achten. Je nachdem, welchen Einsatzzweck der Drehmomentschlüssel erfüllen soll, ist ein günstiges Werkzeug für die weniger häufige Verwendung oder ein meist hochpreisiges Profiwerkzeug für den häufigen Gebrauch die richtige Wahl. Je nach Preissegment unterscheidet sich natürlich auch die Qualität und damit die Langlebigkeit. Namhafte Hersteller aus verschiedenen Bereichen und Preiskategorien sind unter anderem Gedore, Hazet, Mighty, Proxxon, Wera und Würth.

Generell ist es wichtig zu wissen, dass ein Drehmomentschlüssel über eine komplexe Mechanik verfügt und daher sehr empfindlich ist. Es sollte gewährleistet werden, dass beim Einstellen des Drehmoments die Fixierschraube gelöst und beim Anziehen selbst sicher verschraubt ist. Hat man beispielsweise das Festziehen der Radschrauben erledigt, muss die Mechanik wieder entspannt und auf den niedrigsten Wert eingestellt werden, um deren Langlebigkeit zu gewährleisten. Zudem ist ein sorgsamer Umgang sehr zu empfehlen, da bereits ein leichter Stoß den Drehmomentschlüssel verstellen könnte. Die Benutzung von Verlängerungen etc. kann das Ergebnis deutlich verfälschen und somit zu fatalen Folgen führen.

Die bekanntesten Drehmomentschlüssel sind ein auslösender, anzeigender und elektronischer. Ein auslösender Drehmomentschlüssel gibt ein hörbares, fühlbares oder sichtbares Signal aus, wenn das voreingestellte Drehmoment erreicht wurde. Bei einem anzeigenden Drehmomentschlüssel wird der Wert des Drehmoments über eine mechanische Skale, Messuhr oder elektronische Anzeige angegeben. Der elektronische Drehmomentschlüssel gibt den Wert des Drehmoments mit Hilfe von elektronischen Signalen auf einem Display an.

Ein Drehmomentschlüssel ist ein komplexes Werkzeug und sollte dementsprechend behutsam behandelt und eingesetzt werden. Nicht ratsam ist es dieses in Öl oder Fett einzutauchen. Außerdem sollte man es vermeiden zu viel Kraft oder Gewalt anzuwenden.